• Die Stadt Levoča (Leutschau)
  • Adresse: Radnica – Spišské múzeum v Levoči, Námestie Majstra Pavla 2, 054 01 Levoča
  • E-Mail: muzeum@levonet.sk
  • Tel.: +421534512786
  • GPS: 49.025643, 20.589330 (der Meister-Paul-Platz – Námestie Majstra Pavla)

 

DAS HERZ VON LEVOČA (LEUTSCHAU)

Das ältere gotische Gebäude wurde durch den großen Brand im Jahr 1550 zerstört. An den Mauerresten wurde im Renaissance-Stil ein neues Rathaus erbaut. Fertig wurde es im Jahr 1615. Umbaue und Veränderungen wandelten im Laufe der Jahrhunderte sein Aussehen um. Die heutige Schönheit erlangte das Rathaus (radnica) während des letzten großen Umbaus am Ende des 19. Jahrhunderts.

Für den architektonisch interessanten Bau sind vor allem Arkaden und der anliegende Renaissance-Glockenturm mit einer Uhr charakteristisch. Da hinter den Mauern des Rathauses die wichtigsten Entscheidungen über die Stadt und weitere Umgebung getroffen wurden, kamen noch an der Fassade zwischen den Fenstern die Malereien der fünf Tugenden hinzu. Bis heute ermahnen sie die Bewohner enthaltsam, vorsichtig, tapfer, geduldig und vor allem gerecht zu sein.

Beim Rathaus steht auch eine Rarität – der Schandkäfig aus dem 16. Jahrhundert. Er diente für öffentliche Strafe bei Verstößen gegen die guten Sitten. Im kleinen vergitterten Raum landeten die Übeltäter für heute relativ gewöhnliche Delikte wie Verleumdung, Betrunkenheit oder Ehebruch.

DIE TÜR DES VERRATS

Das Rathaus blieb bis heute das Herz von Levoča und sein wunderschöner Sitzungsraum dient der Stadt für Repräsentationszwecke. Das Obergeschoss birgt Expositionen des Zipser Museums (Spišské múzeum). Eine Attraktion ist die Tür des Verrats mit dem Bild der Weißen Frau von Levoča. In weiteren Räumlichkeiten erfahren die Besucher Informationen über die Geschichte und die Entwicklung der Stadt. Eine wichtige Rolle spielen da auch die Zünfte. Der Ausstellungssaal ergänzt passend die Dauerausstellungen und bietet Raum auch für Sonderausstellungen.

ZWEI WAHRHEITEN ÜBER DEN FALL VON LEVOČA

Die Tür des Verrats zeigt bis heute das Bildnis von Juliana Géci-Korponay, die wirklich in der Stadt lebte. Die Legende über die Weiße Frau von Levoča sagt, dass Juliana sich in einen Offizier der feindlichen Armee verliebte. Von der Liebe hingerissen stahl sie dem Vogt den Schlüssel zu einem der Stadttore und lieferte die Bewohner dem Feind aus. Ihre Tat wurde als Verrat angesehen. Juliana wusste aber, dass die Stadt nie ein wirklicher Verbündeter von Franz II. Rákóczi war und sowieso kapitulieren würde. Mit dem Verrat verhinderte sie das Blutbad.

WAS IST NOCH EMPFEHLENSWERT?

Die Basilika des hl. Jakobus (Bazilika sv. Jakuba) mit dem höchsten Altar der Welt lohnt es sich wirklich zu besuchen. Und auch das Haus von Meister Paul (dom Majstra Pavla). Hinreißend ist auch ein Spaziergang auf dem Stadtplatz mit Bürgerhäusern, der nach diesem Schnitzer und Bildhauer benannt wurde. Die Pilger und die Gläubigen wird bestimmt die Basilika Mariä Heimsuchung (Bazilika Navštívenia Panny Márie) auf dem Marienberg (Mariánska hora) interessieren. Die nahe Stadt Kežmarok (Käsmark) (28 km) steht geschichtlich der prachtvollen Levoča (Leutschau) in nichts nach. Spišský hrad (Zipser Burg) und Spišská Kapitula (Zipser Kapitel) bilden ein weiteres Phänomen (19 km).