• Die Stadt Spišská Belá (Zipser Bela), Strážky (Nehre)
  • Adresse: Belianska jaskyňa a chata Plesnivec, Regionálne turistické informačné centrum, Petzvalova 17, 059 01 Spišská Belá
  • E-Mail: marta.grivalska@spisskabela.sk
  • Tel.: +421524680520
  • GPS: 49.229135, 20.316904 (Parkplatz unterhalb der Höhle Belianska jaskyňa)

 

EIN JUWEL DER TATRA

Unterirdische Hohlräume und Höhlen zogen die Menschen schon immer an. Zuerst dienten sie als Behausungen, oft wurden dort Kultrituale durchgeführt. In der Zeit des modernen Menschen lockten sie vor allem Goldgräber und Abenteurer. Professionelle Entdeckung, Forschung und Veröffentlichung von Höhlen ist eine junge Wissenschaftsdisziplin.

Die Höhle Belianska jaskyňa zählt zu Recht zu den außergewöhnlichsten in der Slowakei. Sie ist die größte und zugleich die einzige zugängliche Tropfsteinhöhle im Hochgebirge des Nationalparks Tatranský národný park. Der Eingang in die Höhle ist schon seit langem bekannt. Bis zum Raum Dóm trosiek (Dom der Trümmer) wurde sie im Jahr 1884 zugänglich gemacht. Grundlegender Umbruch kam nach dem Einsatz von elektrischer Beleuchtung, und dass nur ein paar Jahre nach der Erfindung der Glühbirne im Jahr 1896.

Der Waldweg, der am Parkplatz in Tatranská Kotlina (Höhlenhain) beginnt, ist zugleich auch ein Lehrpfad. Auf dem Weg zum Eingang haben die Besucher die Möglichkeit mehrere Tafeln mit Informationen zu lesen, dank deren sie die 130 Höhenmeter angenehmer absolvieren können. Die ein Kilometer lange Strecke kann man in zwanzig bis dreißig Minuten schaffen. Die Höhle Belianska jaskyňa ist besonders beliebt und trotzt des anspruchsvolleren Aufstiegs treffen Sie hier Touristen aus der ganzen Welt.

Belohnung für die Anstrengung sind geheimnisvolle unterirdische Räume, die mit bizarren Stein- und wunderschönen Sinterformen geschmückt sind. Die Besucher werden vor allem von den pagodenförmigen Stalagmiten und Sinterwasserfälle mit der Höhe von ein paar Zehn Metern tief beeindruckt. Die unterirdische Schönheit kompensiert die Tatsache, dass im Erdinneren 874 Stufen warten, was einen Höhenunterschied von 125 Metern auf der Länge 1 370 Metern im zugänglichen Teil der Höhle bedeutet.

Der Aufenthalt in der Höhle hat wohltuende und heilende Wirkung vor allem auf die Atemwege. Die Luft ist ohne Allergene und hat nur einen geringen Gehalt an Bakterien und Staubpartikeln. Die angenehmen Auswirkungen kann man schon am Ende der ungefähr siebzig Minuten dauernden Besichtigung im Musiksaal (Hudobná sieň) spüren. Man sagt, dass das Beste zum Schluss kommt, und in der Höhle Belianska jaskyňa gilt es wortwörtlich. Der prächtige letzte Raum mit einem kleinen See verfügt über eine fantastische Akustik. Schon ein paar Jahrzehnte finden hier tief unter der Erdoberfläche Musikkonzerte statt, die bei den Besuchern sehr gut ankommen. Für die talentierten und mutigen Besucher bietet sich die Möglichkeit den anderen Beteiligten zum Abschied mit der einzigartigen unterirdischen Schönheit zu singen.

DIE HÜTTE EDELWEISS (CHATA PLESNIVEC)

Das Tal der sieben Quellen (Dolina siedmich prameňov) zog die Menschen fast magisch an. Am Ende des 18. Jahrhunderts brach auch in der Belaer Tatra (Belianske Tatry) das Goldfieber aus. Der Goldgräber namens Dreschler wählte diese Lokalität aus und baute hier ein kleineres Blockhaus. Trotz der großen Mühe fand er keine ergiebige Goldader.

Das Tal stellte aber den Goldwert in Form vom Ahornholz zur Verfügung, das sehr gut für die Radherstellung geeignet war. Deswegen wuchs an derselben Stelle ein deutlich größeres Blockhaus (1892), wo Holzfäller und Hirten übernachten oder sich vor dem Unwetter verstecken konnten.

In den 30. Jahren des 20. Jahrhunderts erlebte der Karpatenvereinseine goldene Ära. Sein Mitglied, Tibor Gresch, mietete von der Stadt Spišská Belá (Zipser Bela) das Grundstück, und baute an der Stelle der Blockhäuser eine Touristenhütte mit dem Namen Plesnivec (Edelweiß). Vier Jahre später (1936) stockte er das Gebäude auf und gewann so ein weiteres Geschoss mit großen Schlafräumen und vier kleineren Zimmern für reichere und anspruchsvollere Kunden. Die Hütte bot so unglaubliche 50 Schlafplätze an.

Während des 2. Weltkriegs verkam das Gebäude. Die Verstaatlichung nach dem Krieg traf auch dieses Hochgebirgsobjekt, das seine ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllte. Im Umbruchsjahr 1993 gewann die Stadt Spišská Belá (Zipser Bela) die Hütte in ihre Verwaltung. Eine umfassende Rekonstruktion fing an, die im Jahr 1997 beendet wurde. Danach begann sie vollwertig den Touristen zu dienen als das einzige bewohnbare Objekt in der Belaer Tatra (Belianske Tatry).

Die ganze Umgebung wird dank des bunten Naturreichtums als botanischer Garten der Tatra bezeichnet. Am einfachsten kann man die Hütte aus Tatranská Kotlina (Höhlenhain) auf dem blau und grün markierten Wanderwegen erreichen. Die Wanderung dauert im Durchschnitt eine Stunde und zwanzig Minuten. Der zweite beliebte Wanderweg führt von Kežmarské Žľaby (Käsmarker Tränke) und ist mit blau und gelb markiert. Von dort aus dauert der Weg fast zwei Stunden. Weitere Zugangsrouten sind deutlich anstrengender.

WIR EMPFEHLEN

Die Umgebung von Spišská Belá (Zipser Bela) bietet nicht nur Naturschönheiten an. Außergewöhnlich ist z. B. auch das Museum Múzeum J. M. Petzvala oder die Slowakische Nationalgalerie (Slovenská národná galéria) im Schloss Strážky (Nehre) mit dem anliegenden englischen Park. Die Stadt Kežmarok (Käsmark) (16 km) lockt vor allem mit einem in die UNESCO-Welterbeliste eingetragenen Sakraldenkmal und der Stadtburg. Einen anstrengenden Tag kann man im ganzjährig geöffneten Thermalbad im Ort Vrbov (Menhardsdorf) (22 km) angenehm beenden.