• Die Stadt Spišské Podhradie (Kirchdrauf) – Spišská Kapitula (Zipser Kapitel)
  • Adresse: Turistické informačné centrum Spišské Podhradie, Mariánske námestie 34, 053 04 Spišské Podhradie
  • E-Mail: tic.spisskepodhradie@gmail.com
  • Tel.: +421534195133
  • GPS: 49.001595, 20.740098 (Parkplatz beim Bischofsgarten – Biskupská záhrada)

 

DER SLOWAKISCHE VATIKAN

Spišská Kapitula (Zipser Kapitel) ist heute ein Stadtteil von Spišské Podhradie (Kirchdrauf), aber früher war es eine selbstständige Gemeinde. Das Gebiet um die Zipser Burg (Spišský hrad) wurde schon in der Urgeschichte angesiedelt, aber die bedeutende Ära begann mit dem Bau der Burg.

Der befestigten Anlage der Kirchenstadt dominiert die dreischiffige Kathedrale des hl. Martin (Katedrála sv. Martina) mit zwei Türmen an der Stirnseite. Mit dem Bau der repräsentativen Kirche für die Zipser Probstei begann man im Jahr 1221 an der Stelle eines älteren Gebäudes. Die aufwendigen Bauarbeiten lähmte der Mongolensturm im Jahr 1241 und sie wurden nach dem Jahr 1270 fortgesetzt. Weitere Unruhen sorgten dafür, dass der Sakralbau Merkmale einer Festung mit spaltförmigen Schießscharten trägt.

Den Innenraum der Pseudobasilika schmückt eine Steinplastik eines Löwen, der in seinen Tatzen ein Buch hält. Sie wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts angefertigt. Erhalten blieb auch eine wertvolle Freske, die die Krönung von Karl I. Robert aus dem Haus Anjou mit zentral positionierten Maria, die an den Knien den kleinen Jesu hält, darstellt. Die Wandmalerei schmückt das Jahr 1317.

Nach dem Jahr 1650 wurde in der Umgebung von Spišská Kapitula wahrscheinlich der älteste Kalvarienberg in der Slowakei errichtet, der als Zipser Jerusalem (Spišský Jeruzalem) bekannt ist.
MITTELALTERLICHER STOLZ

Im 13. Jahrhundert wurde Spišská Kapitula (Zipser Kapitel) mit der Funktion eines glaubwürdigen Ortes verbunden. Drunter kann man ein mittelalterliches Notariat verstehen. Auch die Bildung hatte hier ihren Platz, womit die Gründung einer Schule zusammenhing. Spišská Kapitula war ein der Zentren des kirchlichen Schulwesens auf dem Gebiet der heutigen Slowakei.

Unweit der repräsentativen Kirche wurde gleichzeitig der Propsteipalast (Prepoštský palác) erbaut, der heute als Bischofspalast (Biskupský palác) bekannt ist. Später gehörte zum Palast auch ein französischer Park, der durch den Uhrturm (Hodinová veža) aus dem Jahr 1739 zugänglich war. Gegenüber steht seit 1732 die Statue des hl. Johannes Nepomuk.

DAS SEMINAR

Den Schutz der Befestigungsmauern genießt auch das Gebäude des Priesterseminars. Es wurde mehrmals umgebaut. Zu deutlich sichtbaren architektonischen Änderungen kam es in den Jahren 1932 und 1933, wenn ein Türmchen und der Glockenturm der Kapelle abgerissen wurden. Zugleich wurde auch ein weiteres Stockwerk gebaut.

Die wertvolle Seminarbibliothek verfügte bis 1890 über mehr als 4 000 Bücher. Im Laufe der nächsten Jahre wuchs die Zahl auf beachtliche 30 000 Bände.

Heute trägt das Priesterseminar den Namen des Bischofs Ján Vojtaššák (Kňazský seminár biskupa Jána Vojtaššáka).

DIE NÄCHSTE UMGEBUNG

Spuren des Glaubens hinterließ hier auch die jüdische Gemeinde in der Form einer Synagoge in Spišské Podhradie (Kirchdrauf) (2 km). Besonderer Aufmerksamkeit erfreut sich die Kapelle des heiligen Kreuzes (Kaplnka svätého Kríža) beim Geysir Sivá Brada (Grauer Bart) (2 km). Zu sakralen Juwelen zählt auch die Kirche des Heiligen Geistes (Kostol Svätého Ducha) in Žehra (Schigra) – UNESCO (7 km).